Immobilien selbst fotografieren – so geht´s
- mikramedia
- Jun, 11, 2016
- Tipps zum Immobilienverkauf
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Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich beim folgenden Artikel um keine Rechtsberatung oder verbindliche Aussage handelt.
Immobilien selbst fotografieren – so geht´s
Wer sich auf die Suche nach einer Immobilie begibt, wird oft erschlagen von der Vielzahl an Angeboten. Es gilt also, sich einige Anhaltspunkte zu verschaffen, nach denen weiter vorgegangen werden kann. Einer dieser Anhaltspunkte sind die Fotografien, die Teil des Exposés einer Immobilie sind. Denn dass der Mensch ein Anhänger des Visuellen ist, ist nichts Neues, ebenso die Tatsache, dass uns Bilder oft mehr beeinflussen, als es ein schwarz auf weiß gedruckter Text je könnte. Dies belegen auch Statistiken: Onlinebörsen vermarkten bei den Verkaufszahlen zweistellige Prozentwerte – dank Fotografien von Immobilien.
Der Weg der Immobilienwahl – was Fotos bewirken
Fotografien dienen also vorrangig der Vorauswahl, die ein Interessent trifft, bevor er erste Besichtigungstermine vereinbart. Unserer Erfahrung nach wird erst bei diesen richtig klar, welche Immobilie letztendlich in Frage kommt, denn der Mensch kann sich bei der Besichtigung ganz auf sein Bauchgefühl und den ersten Eindruck verlassen. Damit im ersten Schritt – der Vorauswahl – Ihre Immobilie unter die engere Auswahl kommt, zählt vor allem eine Bedingung: die Fotos müssen hochwertig sein. Nur wer qualitativ punkten kann, hat letztendlich eine Chance. Scharfe, gut gewählte Fotos verschaffen nicht nur lebhafte Eindrücke, sie zeugen auch von Seriosität von Seiten des Anbieters. So kann es also schnell geschehen, dass Immobilien mit mangelhaft qualitativen Fotos auch schnell für schlechte Objekte gehalten werden.
Verdeutlichen wir einmal den Weg, den ein Immobilienexposee nimmt. Sind die enthaltenen Fotos hochwertig und vermitteln einen genauen Eindruck, führt dies zu einer gesteigerten Anfrage an Interessenten, sodass der Verkauf vergleichsweise schneller eintritt. Daraus resultiert eine kürzere Vermarktungszeit, was auch bedeutet, dass weniger Geld für Reklame ausgegeben werden muss.
Sie sehen, der Druck, der auf Immobilienfotos lastet, ist enorm. Trotzdem entscheiden sich viele Besitzer, ihre Objekte selbst zu fotografieren, anstatt einen Fotografen zu beauftragen. Damit können große Summen an Geld gespart werden. Wer mit den Grundbegriffen der Fotografie etwas anfangen kann, schneidet jedoch meist genauso erfolgreich ab, wie mit der Unterstützung eines Fotografen.
Die 3 elementaren Werte der Fotografie
Wer ab und zu mit dem Fotoprogramm des Smartphones oder der Kamera herumspielt, stolpert früher oder später über die ISO-Einstellung.
Im Grunde genommen ist der ISO-Wert einfach die Empfindlichkeit von fotografischen Filmen, Platten und Sensoren. Er kann je nach Umgebung
verstellt werden. Ist der Wert sehr hoch eingestellt, kommt es leicht zu Bildrauschen, daher eher auf mittlere Werte zurückgreifen.
Vergleicht man die Fotokamera mit unserem Körper, agiert die sogenannte Blende als Pupille. Wie bei uns das Licht durch die Pupille über das
Auge ins Gehirn gelangt, so dringt durch den Sensor das Licht der Aufnahme ins Innere der Kamera. „Blende“ als Wert ist die Größe dieser Öffnung.
Dabei gilt: wenn die Blendezahl kleiner ist, ist die Öffnung größer, und es gelingt mehr Licht in die Kamera. Bei Aufnahmen mit viel Sonnenschein
empfiehlt es sich also, eine höhere Blendezahl zu wählen.
Letzter Wert ist die Verschlusszeit. Dieser Name ist selbsterklärend, und wiederum vergleichbar mit dem menschlichen Auge: das Lid kann sowohl
langsam als auch schnell auf und zu gehen. Je nach Länge der Verschlusszeit ist der Verschluss länger oder kürzer geöffnet. Er kontrolliert somit
die Länge der Zeit, in der Licht in den Sensor dringt. Von der Verschlusszeit hängt ab, wie lange das Licht für die Aufnahme freigegeben wird.
Welche Rolle die Lichtverhältnisse spielen
Neben der Beschaffenheit der Kamera sind auch äußere Einflüsse wichtige Faktoren bei der Aufnahmen von Immobilienfotos. Grundsätzlich ist ein sonniger, klarer Tag mit wenig Wolken optimal für dieses Vorhaben. Sprich: je heller, desto besser. Dies lässt daraus schließen, dass bei Innenaufnahmen alle Lampen brennen sollten. Die Faustregel für Außenaufnahmen, besonders an sonnigen Tagen, lautet: „Die Sonne lacht, Blende 8“, sprich die Blendzahl ist hoch eingestellt und die Öffnung des Objektivs entsprechend klein. Damit wird eine Überbelichtung vermieden. Im Gegensatz dazu gibt es an Tagen mit vielen Wolken oder gar Niederschlägen und Nebel oft das gegensätzliche Problem. Hier schafft ein genialer Trick Abhilfe: bedecken Sie den Blitz Ihrer Kamera mit einem herkömmlichen dünnen Papiertaschentuch. Dadurch wird das Licht des Blitzes verteilt und es entstehen Aufnahmen mit wärmlicher Färbung, anstelle von kalt-sterilen Bildern. Anwenden können Sie diese Methode auch, wenn Spiegelflächen wie Glas oder Bad- und Küchenelemente die Aufnahme stören. Eine weitere Möglichkeit ist der sogenannte Polarisationsfilter.
Ein weiterer Tipp: benutzen Sie den automatischen Weißabgleich. So wird natürlich abgeschätzt, wie individuell abgeglichen werden muss.
Das Stativ als Stabilisationsmittel
Was manchen Menschen heutzutage der Selfiestick ist, ist den Profifotografen das Stativ. Es ermöglicht stabile, zielsichere Ablichtungen, die nicht durch Bewegungen und Zuckungen gestört werden. Unabhängig ob der aufgenommene Raum hell beleuchtet oder dunkel ist, kann so also optimal fotografiert werden. Zu beachten ist, dass der ISO-Wert so gering wie möglich zu halten ist, um eine Überbelichtung zu vermeiden. Außerdem kann bei Fotos mit Stativ die Dauer der Belichtungszeit hochgeschraubt werden, da nicht die Gefahr besteht, dadurch sich bewegende Objekte unscharf darzustellen. Die Bedingung: sämtliche Menschen und sich bewegende Dinge müssen das Feld räumen, denn hier kann auch das beste Stativ nichts mehr ausrichten.
Alles eine Frage des Blickwinkels
Nicht zu unterschätzen ist die Macht der Perspektive, aus der die Bilder aufgenommen werden. Sie kennen es sicher selbst: Sie sehen sich Bilder von zum Beispiel einem Hotel im Internet an und sind erstaunt, wenn bei Ihrer Ankunft alles ganz anders aussieht. Bilder können täuschen- sowohl was die Größe, als auch was die Höhe eines Raumes anbelangt. Deshalb kann es mitunter schwer fallen, daran zu denken, dass bei Immobilienfotos nicht zählt, wie ein Raum möglichst groß oder hoch wirkt. Es gilt, Interessenten eine realistische Vorstellung davon zu vermitteln, was Ihre Immobilie zu bieten hat.
Deswegen muss unbedingt verdeutlicht werden, wie hoch Ihr Raum ist. Deshalb: Fotos immer diagonal zum Raum machen. Weitwinkelobjekte sind besonders bei der Ablichtung von großen Räumen gut geeignet. Kleine Räume können sie jedoch unrealistisch verzerren, und dieser Trick fliegt spätestens bei der ersten Besichtigung auf. Daher sollten sie mindestens ein Weitwinkelobjektiv mit 60 Grad, besser noch eines mit 90 Grad verwenden.
No-Gos in der Fotografie
Wie bereits erwähnt: verzichten Sie darauf, Ihre Immobilie durch Tipps und Tricks größer, höher oder weitläufiger erscheinen zu lassen. Es hilft weder Ihnen noch den Interessenten, die bei Ihrer Suche auf vertrauenswürdige, ehrliche Anbieter zählen müssen. Um ihnen die Vorauswahl so einfach wie möglich zu machten, sehen Sie davon ab, unnatürliche Filter über Ihre Aufnahmen zu machen. Dazu zählen beispielsweise Schwarz-Weiß- oder Sepiatöne. Vielleicht gibt es in Ihrer Immobilie Elemente, die sie besonders hervorheben möchten, beispielsweise ein Schrank oder eine besondere Türe. Trotzdem ist es keinesfalls ratsam, Bilder parallel zum Raum aufzunehmen. Selbst wenn dem Interessenten die prunkvolle Komode gefällt, wird er dennoch bei der Größe des Raumes unabsichtlich manipuliert- und dies kann zu großen Problemen führen.
Der letzte Schliff – die Nachbearbeitung
Auch wenn die Fotos bereits aufgenommen und auf den Computer überspielt sind, gibt es noch einige Möglichkeiten zur Verbesserung. Für Menschen, die sich bereits etwas im Bereich der Fotografie auskennen, ist das Datei-Format RAW empfehlenswert. Es ist in der digitalen Fotografie das, was im analogen Bereich das klassische Negativ ist- sprich der Spielraum bei der Nachbearbeitung ist relativ groß. Arbeiten Sie mit dem RAW-Format, führen Sie praktisch ein digitales Entwickeln durch, und haben somit ein breites Angebot an Maßnahmen.
Das Ziel ist es, die Bilder auch im Nachhinein noch möglichst farbgesättigt und kontrastreich aussehen zu lassen. Das Tool hierzu: die Anpassung von Licht und Schatten. Formal können Ränder und Bildausschnitte verändert und optimal eingepasst werden. Wird ein größeres Objekt abgelichtet, kann es zu perspektivischen Verzerrungen kommen. Diese beheben Sie, indem Sie die stürzenden Linien entfernen.
Ein letzter Tipp zum Schluss: oft sind Räume zu klein, um sie in ihrer vollen Größe zu fotografieren. Um Ihnen und Ihrem Stativ zumindest etwas mehr Platz zu verschaffen, hängen Sie am Besten die Türe aus.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Fotografieren Ihrer Immobilie und verweisen auf unsere Experten in Sachen Immobilienfotografie, die Ihnen jederzeit gerne weiterhelfen.
Sollten Sie weitere Fragen oder Zweifel haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Unser Team der RE/MAX Immobilien Galerie Tübingen, Ihrem Immobilienmakler in Tübingen, steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung!
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